Canyoning
Alle Infos zum actionreichen Trendsport in den Schluchten dieser Welt
Canyoning gehört zu den Sportarten, die sich langsam aber sicher zu einem Trendsport entwickeln. Aber Achtung: Verwechselt Canyoning nicht fälschlicherweise mit Canoeing. Hierbei handelt es sich um zwei verschiedene Sportarten. Canyoning kommt aus dem Englischen von dem Begriff Canyon. Canyon bedeutet zu deutsch Schlucht, sodass Canyoning, vor allem in Österreich, mit Schluchteln übersetzt wird. Damit ist das Begehen von und das Bewegen in einer Schlucht gemeint. Was diese Sportart genau ist, welche Voraussetzungen gelten und wo ihr es machen könnt, erfahrt ihr hier. Ich gebe euch alle Infos zur neuen Trendsportart mit großem Spaßfaktor und Nervenkitzel.
- Was ist ein Canyoning?
- Voraussetzungen für Canyoning
- Ausrüstung für das Canyoning
- Was kostet Canyoning?
- Die besten Orte für Canyoning
- Wann ist die beste Zeit für Canyoning?
Was ist Canyoning?
Canyoning ist eine Sportart, die ihre kommerziellen Anfänge Ende der 90er Jahre hatte. Die Wurzeln liegen in Südfrankreich und Spanien. Mittlerweile ist Canyoning auch in Deutschland und Österreich eine beliebte Sportart, die den Berg- und den Wassersport auf actionreiche Weise verbindet. In den USA kennt man diese Sportart unter dem Begriff Canyoneering. Beim Canyoning begeht ihr Schluchten und bewegt euch auf unterschiedliche Weise fort. Schluchten sind Täler, die durch Steilhänge und Kraterwände begrenzt sind. Sie entstanden vor zig Jahren durch Fließgewässer, die sich ihren Weg durch den Untergrund suchten. Dieses unebene Gelände begeht ihr von oben nach unten mithilfe von unterschiedlichen Fortbewegungsarten. Ihr müsst klettern, euch abseilen oder an einigen Stellen wie einem trockenen Flussbett einfach gehen. Auf eurem Weg gelangt ihr zu Wasserfällen, die in natürliche Wasserbecken münden. Um dorthin zu gelangen, müsst ihr euch abseilen, könnt hineinspringen oder -rutschen. Dann bleibt euch oftmals nur noch das Schwimmen, um zum nächsten Punkt der Tour zu gelangen. In vielen Schluchten befinden sich auch Höhlen, die mit Wasser gefüllt sind. Diese Höhlen sind oftmals nur durch das Tauchen erreichbar.
Das Canyoning wird in vielen Orten als geführte Tour angeboten. Die Ausflüge dauern, je nach Schlucht, mehrere Stunden, einen halben oder ganzen Tag. Abhängig von der Größe und Beschaffenheit einer Schlucht gibt es Touren für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis. Wem die Trendsportart nicht neu ist und wer bereits einige Canyons bezwungen hat, der geht alleine auf Tour.
Beim Canyoning kommt es vor allem auf das Naturerlebnis an. Bei der Sportart begeht ihr Regionen, die ihr sonst niemals erreichen könntet. Nahezu unberührte Natur und raue Landschaften gepaart mit Action und Spaß verschaffen euch unvergessliche Erlebnisse. Nervenkitzel und Adrenalinschübe gibt es gratis dazu! Neben dem Spaßfaktor und dem Naturerlebnis spielt der Teamgeist eine wichtige Rolle. Gehört ihr nicht zu den Profis und nehmt an einer geführten Tour teil, kommt ihr ohne Hilfe nicht ans Ziel. Ihr braucht andere, um euch abzuseilen und vielleicht auch die Überwindung vor dem Sprung ins Wasser zu bewältigen.
Körperliche Voraussetzungen für Canyoning
Um auf eine geführte Canyoning-Tour zu gehen, solltet ihr bestimmte körperliche Voraussetzungen erfüllen. Vor allem solltet ihr fit sein. Ihr müsst keine Profi- oder Hochleistungssportler sein, aber ein wenig Kondition und Beweglichkeit ist von Vorteil. Des Weiteren sollte euch die Natur nicht gänzlich fremd sein. Ihr solltet euch schon mal auf unbefestigtem Boden bewegt haben und wissen, dass es ein anderes Gefühl als auf einem Fußweg ist. Eine Grundvoraussetzung ist das Seepferdchen. Da ihr mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit auf Wasserfälle und Wasserpools treffen werdet, müsst ihr schwimmen können. Ebenso solltet ihr frei von Höhenangst sein. Ihr solltet Spaß an Ausflügen in die Natur haben, wo euch Action und Spaß erwarten. Das Mindestalter für die meisten Touren liegt bei 14 Jahren. Macht euch bewusst: Seid ihr einmal in einer Schlucht, könnt ihr die Tour womöglich nicht so einfach abbrechen. Aber ich bin mir sicher: Habt ihr euch einmal darauf eingelassen, seht die Schönheit der Schluchten und rutscht einen Wasserfall hinunter, wollt ihr gar nicht abbrechen!
Ausrüstung für das Canyoning
Plant ihr eine geführte Canyoning-Tour, ist die richtige Ausrüstung von höchster Wichtigkeit. Viele Anbieter von Schluchten-Touren halten viele Teile der Ausrüstung für euch bereit. Die Nutzung dieser Ausrüstung ist in der Regel im Preis für die Tour bereits inbegriffen. In der folgenden Liste seht ihr, welche Ausrüstung euch für das Canyoning bereitgestellt wird:
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- Neoprenanzug bzw. Neoprenjacke und Neoprenhose
- Neoprensocken
- Helm
- Schwimmweste
- Selbstsicherungen
- Verschlusskarabiner
- Canyongurt
- Abseilgerät
Der Tourenführer ist mit vielen weiteren Sachen ausgerüstet, die für eine Tour unabdingbar sind. Dazu gehören beispielsweise ein Kappmesser, diverse Seile, eine Signalpfeife, Erste-Hilfe-Material und vieles mehr. Die inkludierten Bestandteile der Sicherheitsausrüstung variieren von Anbieter zu Anbieter. Einige bieten euch noch viel mehr, andere verlangen für einige Sachen eine Leihgebühr. Informiert euch am besten bei eurem Anbieter, welche Ausrüstung ihr bekommt und um was ihr euch gegebenenfalls selber kümmern müsst.
Leiht ihr euch einen Neoprenanzug, dann solltet ihr aus Hygiene-Gründen einen Badeanzug, einen Bikini oder eine Badehose darunter ziehen. Alternativ eignet sich auch Unterwäsche aus Synthetik, nicht Baumwolle! Besitzt ihr Wander- oder Trekkingschuhe, nehmt sie auf jeden Fall mit. Es ist immer schöner in den eigenen Schuhen zu laufen, steigen oder wandern.
Es lässt sich nicht vermeiden, dass ihr auf der Tour nass werdet. Nehmt ein Handtuch und Wechselwäsche mit. Habt ihr die Schlucht bezwungen, werdet ihr euch auf trockene Sachen freuen!
Was kostet Canyoning?
Die Kosten für eine Canyoning-Tour hängen von vielen Faktoren ab. Es kommt auf die Dauer der Tour, den Schwierigkeitsgrad, die inkludierten Leistungen, die Region, den Anbieter und vieles mehr an. Ein Schnupperkurs von zwei bis drei Stunden in Tirol liegt beispielsweise bei circa 45€. Je höher der Schwierigkeitsgrad und je länger die Tour, desto mehr zahlt ihr. Die Obergrenze liegt bei circa 200€ für das Canyoning. Um den genauen Preis einer Tour zu erfahren, solltet ihr euch zunächst entscheiden, in welcher Region ihr einen Canyoning-Ausflug unternehmen wollt. Daraufhin sucht ihr euch einen Anbieter aus und entscheidet euch für einen Schwierigkeitsgrad. Schaut, welche Leistungen enthalten sind, worauf ihr Wert legt und was ihr erleben wollt. Die Preise für das Canyoning sind in aller Regel gerechtfertigt, denn ihr erlebt ein unvergessliches Abenteuer.
Die besten Orte fürs Canyoning
Die Sportart Canyoning erlebt aktuell einen großen Aufschwung. Was in Südfrankreich und Spanien begann, zieht nun weite Kreise in Europa, den USA und in vielen anderen Teilen der Welt. Doch besonders beliebt sind die Touren in Österreich und Deutschland. In Österreich sind die Schluchten in Tirol, Salzburg und Vorarlberg beliebt. Bezwingt Kobelache, Almbachklamm, Auerklamm oder auch Bruckgraben, Höllgraben und Strubklamm. Hier steht euch eine Vielzahl an Schluchten bereit, die auf euch warten. Aber auch Deutschland steht den Schluchten in nichts nach. Das Allgäu gilt als eine der besten Orte zum Canyoning. Starzlachkamm und Ostertaltobel zählen zu den bekannten Schluchten im Süden Deutschlands. Die Allgäuer Alpen bieten für jeden Schwierigkeitsgrad die perfekte Schlucht und locken jedes Jahr Interessierte und Profis an.
Wer die Ursprünge des Outdoor-Abenteuers kennenlernen will, muss nach Spanien. Hier wartet die Sierra de Guara. Hier gibt es über 70 Schluchten, die euch jede Menge Action an Steilwänden, in Wasserfällen und natürlichen Badewannen garantieren. Spanien punktet mit einem weiteren Gebiet, das für das Canyoning gemacht ist: das Tramuntanagebirge auf Mallorca. Enge Schluchten, steile Kalksteinwände, reißende Wasserfälle – das alles findet ihr abseits der schönen Strände auf der spanischen Insel.
Weiter mit den Schluchten in Europa geht es mit dem Kanton Tessin in der Schweiz. freut euch auf Bäche und Felsen, die die Eiszeit verformte. Könnt ihr nicht genug vom Canyoning bekommen, führt euch der Weg nach Slowenien, auf die Azoren, nach Norditalien oder an den Gardasee. Die Schluchten der Welt warten auf euch. Stürzt euch in das Abenteuer und erlebt die Natur von ihrer mitreißenden Seite.
Wann ist die beste Zeit für Canyoning?
Die allgemein beste Zeit für eine Canyoning-Tour ist nicht zu bestimmen. Sie ist abhängig von der Region, den Gegebenheiten der Schlucht und dem Wetter. Da sich beim Canyoning viel um Wasser dreht, solltet ihr die regenreiche Zeit einer Region vorziehen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass die Wasserbecken gefüllt sind und die Wasserfälle viel Wasser führen. Das Vergnügen am Schwimmen, Rutschen und Springen kann beginnen. Gefahren für die Touren bringen starke, langandauernde und unwetterartige Regengüsse mit sich. Der Wasserstand spielt beim Canyoning eine wichtige Rolle und darf nicht unterschätzt werden. In vielen Regionen eignen sich die regenarmen Zeiten weniger für das Naturerlebnis. Die natürlichen Wasserbecken können austrocknen und ihr könnt nicht hineinspringen oder -rutschen. In diesem Fall fehlt ein wichtiges Highlight der Touren.
Um euch eine grobe Orientierung zu geben: Für das Canyoning auf Mallorca eignen sich die Monate Oktober bis April. Im Winter regnet es verhältnismäßig viel und die Temperaturen sind angenehm kühl, um eine Canyoning-Tour zu unternehmen. Im Sommer dagegen ist es zu heiß und zu trocken.
Für eine Tour in Österreich herrscht eine andere optimale Zeit: April bis Oktober. Der Frühling kann viel Regen mit sich bringen, sodass die Wasserbecken gefüllt sind. Im Winter ist es in der Regel zu kalt, um die Schluchten zu begehen.
Grundsätzlich gilt für die beste Zeit für das Canyoning: Pauschal kann sie nicht festgelegt oder auf spezifische Monate datiert werden. Es gibt grobe Richtwerte, aber das Wetter kann immer umschwingen. Die Tourführer halten das Wetter und die Vorhersagen ständig im Blick, um euch nur unter den besten Bedingungen in die Schluchten zu führen.