Backpacking in Thailand das klingt spannend – ist es auch! Die meisten von uns wollen lieber auf Nummer sicher gehen, wenn sie in ein fremdes Land mit fremder Kultur reisen und buchen eine Pauschalreise. Warum sich gerade Thailand bestens für einen Backpackingurlaub eignet? Ich verrate es euch.
Gerade Thailand ist ein Ziel, das wie geschaffen ist für Backpacking-Urlaub. Dort kann man einfach drauf los reisen. Die Unterkünfte sind in Südostasien, im Vergleich zu Urlaubsländern in Europa, sehr günstig und um die Verpflegung muss man sich auch keine Sorgen machen, für kleines Geld wird man dort auf jeden Fall satt. Man sammelt so unglaublich viele Eindrücke und Erfahrungen und genau deshalb gibt es nach so einem individuellen Urlaub auch sehr viel zu erzählen. Ich habe zwei meiner Leser für euch gefragt, ob sie uns etwas über ihre kürzlich unternommene Backpacking-Thailandreise erzählen würden…
Die beiden heißen Johanna und Dominik, sie sind beide 20 Jahre jung und haben sich für rund zwei Wochen lang aufgemacht, um mit dem Rucksack durch das asiatische Land zu reisen, Kultur und Menschen kennen zu lernen und an den schönsten Stränden zu entspannen. Das tolle ist, ihr bekommt die besten Bilder von Thailand, denn Dominik ist Fotograf und hat somit ein Händchen für wunderschöne Fotos! Für euch habe ich die beiden interviewt und nach ihren tollsten Erlebnissen gefragt. Wirklich spannend, was sie zu erzählen haben.
Backpacking in Thailand im Überblick
Wieso gerade Thailand? | Reise nach Koh Phangan, Ko Tao und Koh Samui
Tipps & Tricks für günstigen Transport und Unterkünfte
Backpacking in Thailand – Wieso gerade dieses Land?
Johanna und Dominik, eine Backpacker-Reise durch Thailand, das hört sich total aufregend an. Wie seid ihr auf diese Idee gekommen? Und wieso gerade Thailand?
Eigentlich wollten wir ursprünglich erst mal einfach nur Urlaub machen. Da stellte sich aber die Frage, wo es zu dieser Zeit wohl warm ist. In Europa gibt es da leider zu dieser Zeit nicht allzu viele Möglichkeiten, die noch im bezahlbaren Rahmen wären, somit haben wir uns ein bisschen außerhalb umgesehen. Der zweite Punkt war, dass wir weder Lust auf diesen typischen „Pool, Strand, Hotel“- Entspannungsurlaub hatten, noch auf einen Partyurlaub. Wir wollten mal etwas Neues sehen, eine andere Kultur kennenlernen und etwas machen, was noch keiner von uns schonmal gemacht hat.
Da kam, nach ein wenig Recherche im Internet, Thailand ins Spiel. Im Internet wird Thailand nämlich als das ideale Ziel für unerfahrene Backpacker beschrieben. Man kann sehr viel über Erfahrungen anderer Backpacker nachlesen und in vielen Foren Fragen stellen.
Wie habt ihr euch auf die Reise vorbereitet? Was braucht man in Thailand, um als ideal ausgestatteter Backpacker unterwegs zu sein?
[Dominik:] Zugegeben, eigentlich hat Johanna uns auf die Reise vorbereitet. Ich war da eher etwas entspannter als sie. Vielleicht lag es daran, dass sie vor der Reise noch Semesterferien hatte und ich noch arbeiten musste. Jedenfalls hat Johanna alles wichtige rausgesucht und an mich alles weitergeleitet, was ich noch bestellen sollte.
In Thailand braucht man eigentlich nicht viel. Alles was man zum Leben braucht, bekommt man dort viel günstiger. Ich habe meinen Rucksack so gepackt, dass meine Klamotten ungefähr für eine Woche reichen. Danach habe ich meine Kleidung dort in die Reinigung gegeben. Umgerechnet habe ich 2€ dafür bezahlt, dass die freundliche Dame meinen kompletten Rucksackinhalt gewaschen, gebügelt und ordentlich gefaltet zurückgegeben hat. Was Handtücher betrifft, reicht es absolut aus, maximal zwei Stück einzupacken. Wir haben hier auf Mikrofaser-Handtücher gesetzt. Diese lassen sich besonders klein zusammenfalten, trocknen sehr schnell und weisen Sand ab. Alle Hotel- und Bungalow-Anlagen, die wir besucht haben, haben auch jeden Morgen frische Handtücher angeboten, welche wir sogar mit an den Strand nehmen durften. Ganz wichtig waren Sonnencreme und Moskitospray, welche aber in Thailand, aufgrund des hohen Bedarfs, gerne mal das dreifache kosten. Als Tagesrucksack haben wir einen Turnbeutel genutzt. Dieser lässt sich ebenfalls besonders klein zusammen falten und wiegt nahezu nichts.
Wann ging es los? Von wo aus seid ihr gestartet und wie sahen eure Flugstrecken aus?
Unser Reisedatum war der 16.03.2015 bis zum 02.04.2015, also eigentlich viel zu kurz. Wir sind in Düsseldorf gestartet, hatten einen Umstieg in Abu Dhabi und sind dann in Bangkok gelandet. Der Rückweg hatte sogar noch einen Umstieg mehr. Bangkok – Abu Dhabi – Berlin Tegel – Düsseldorf. Da unser Flug von Abu Dhabi nach Berlin noch gute 40min. Verspätung hatte, hatten wir ganze 15 Minuten Zeit um aus dem Flugzeug auszusteigen und ins Neue einzusteigen. Da wurde es auch wirklich stressig!
Die Preise waren total unterschiedlich. Beginnend bei rund 500€ bis hin zu 1000€, ganz zu schweigen von Direktflügen – 1.500€ bis Ende offen. Auch die Tage, an denen man geflogen ist, waren entscheidend. Da lagen zwischen Montag und Mittwoch 200€ Preisunterschied und das für den gleichen Flug. Wir waren beide Male ca. 17 Stunden unterwegs und davon 12 Stunden in der Luft.
Wie war das Wetter in der Zeit, als ihr vor Ort wart?
Unser Wetter war durchgehend total genial! Wir hatten einmal morgens etwas Regen, der aber bis zum Mittag wieder weg war. Jeden Tag waren dort Temperaturen weit jenseits der 30 Grad. In Bangkok haben wir sogar an einem Tag die 40 Grad geknackt. Allerdings nimmt man die Temperatur in Thailand ganz anders wahr, als hier bei uns.
Die Reise nach Koh Phangan, Ko Tao und Koh Samui
Erzählt ein bisschen von euren Stationen: Wohin ging es als erstes? Gibt es Hot Spots oder Orte, die vielleicht doch nicht so sehenswert waren?
Wir haben uns überlegt, da wir nicht genug Zeit hatten, um wirklich alles zu sehen, „nur“ die Ostküsten Thailands zu erkunden und dort haben wir uns auf die Inseln Koh Phangan, Ko Tao und Koh Samui fokussiert. Diese Inselgruppe liegt besonders nah beieinander. So spart man sich auch hier Zeit, die man gut in die Erkundung der Inseln investieren kann. Man ist in max. zwei Stunden mit dem Schiff von einem Ort zum nächsten gekommen.
Thailand bietet eigentlich für jeden etwas. Auf Koh Phangan findet einmal im Monat die „Full-Moon-Party“ mit bis zu 30.000 Besuchern statt. Zu dieser Zeit steigen aber auch die Preise für die Unterkünfte dort. Wir waren, wie vorher schon gesagt, aber nicht so auf Party aus und haben uns einen Besuch dort gespart. Für alle Partyfreunde ist Koh Phangan aber das reinste Paradies. Abgesehen von der Vollmond-Party, gibt es noch die etwas kleineren Half-Moon und Blackmoon-Partys. Zudem finden täglich noch kleinere Partys an den Pools, den einzelnen Bungalow-Anlagen und in den Bars statt.
Koh Phangan bietet aber natürlich auch noch Sehenswürdigkeiten, die man tagsüber besichtigen kann. Wir haben uns entschieden, den Than Sadet Wasserfall zu besuchen. Der Weg dorthin ist, nennen wir es mal vorsichtig… sehr holperig. Die Anreise mit einem Jeep oder zumindest mit einem Taxi ist wirklich empfehlenswert. Leider haben wir recht wenig Wasser am Wasserfall vorgefunden. Uns wurde erklärt, dass es wohl schon seit mehr als 3 Wochen nicht geregnet habe, und der Wasserfall somit nicht mehr so „wild“ aussieht wie sonst. Das war aber auch nicht weiter schlimm. 100 Meter vom Wasserfall entfernt, war eine wunderschöne Bucht.
Übrigens – Unser Resort auf Koh Phangan hieß „B52-Beach Resort“. Ausgestattet mit einem großen Pool, einer Pool- und Strandbar und Bungalows mit Klimaanlage und das für 15€ pro Person/Nacht mit Frühstück. Der Preis sollte ursprünglich 22€ betragen, aber mit ein wenig Charme, einem netten Lächeln und einem netten „Bitte“ ließ der Inhaber gerne nochmal mit sich sprechen. Dort haben wir dann auch vier Nächte verbracht.
Danach ging es mit der Fähre (ca. 13€ pro Person) Richtung Ko Tao – Das reinste Schnorchel- und Tauchparadies! Nirgendwo findet man so viele Tauchschulen, zu solch günstigen Preisen. Oft wird auch ein Tauchkurs inkl. Schlafplatz und Verpflegung angeboten. Auf Koh Tao haben wir uns eine kleine Wander-Tour vorgenommen. Das Ziel war eine private Bucht. Diese konnte man kostenlos besuchen und ist von Menschen auch nahezu unberührt. Zu Fuß sind es ca. 5 km Fußmarsch gewesen. Dazwischen lagen allerdings fast 350 Meter Höhenunterschiede, welche sich spätestens beim Aufstieg in den Beinen bemerkbar machte. Ansonsten ist Koh Tao mit 21 km² auch wirklich überallhin sehr gut zu Fuß zu entdecken.
Von Koh Tao ging es dann Richtung Koh Samui. Koh Samui wird im Internet oft als eine „Pauschalreisen-Insel“ beschrieben. Und ja, dem können wir nur zustimmen. Die Anlagen sind hier nochmals etwas luxuriöser, größer, einfach mehr für den „richtigen“ Urlauber gemacht. Wir haben hier unserem Reiseführer vertraut und bereits einen Tag vorher die Unterkunft gebucht. Das Hutcha-Resort kostete uns auch wieder 15 € pro Person/Nacht mit Frühstück und bot uns wieder einen riesigen Pool mit einer Bar. Auf Koh Samui haben wir zunächst den wöchentlich stattfindenden Markt besucht und uns dort die Bäuche vollgeschlagen. Dort gab es aber auch wirklich ALLES. Von gefälschten Rolex für 5€, bis hin zum halben Schwein konnte man dort alles bekommen.
An der Rezeption unserer Anlage haben wir zudem eine Kanu-Tour zum Ang Thong Marine Park gebucht. Mit 50€ nicht ganz günstig. Hat sich aber auf jeden Fall total gelohnt! Wer auf unberührte Natur steht, kommt hier absolut auf seine Kosten.
Von Koh Samui ging es dann wieder zurück nach Bangkok. Wir haben einen Transfer von Koh Samui bis zum Flughafen in Surathani gebucht und 20€ pro Person bezahlt. Für den Inlandsflug kamen nochmal rund 60€ hinzu. Das Hotel in Bangkok, das Mode Sathorn Hotel, hatten wir bereits vorab im Internet gebucht und 60€ pro Person/Nacht mit Frühstück gezahlt.
Das Hotel war wirklich der absolute Wahnsinn! Unser Zimmer war im 31. Stock mit Blick auf die Skyline von Bangkok. Zudem gab es eine Sky-Bar im 40. Stock und der Pool war auch nochmal in einigen Metern Höhe. Bangkok ist eine Stadt, an die wir persönlich einen Haken dran machen, Check, gesehen. Nochmal müssen wir aber nicht hin, aber das sieht ja jeder anders. Zwar gibt es einige Sehenswürdigkeiten zu sehen, aber im Großen und Ganzen ist es laut und dreckig. Man wird das Gefühl nicht los, dass einem, an jeder Ecke, jemand etwas andrehen möchte und die Taxi- und Tuk-Tuk-Fahrer sind auch nicht gerade die freundlichsten. Man sollte bei einer Taxifahrt immer darauf bestehen, den Taxameter anzuschalten oder direkt vorab einen Preis für die Fahrt aushandeln.
Tipps & Tricks für günstigen Transport und tolle Unterkünfte
Wie viel Geld habt ihr für die Flüge bezahlt? Wie viel für Inlandsflüge? Wie viel für das Essen vor Ort?
Die Flüge haben 574€ pro Person gekostet. Allerdings haben wir 2 Monate vor Abflug und somit relativ spät gebucht. Die Inlandsflüge haben nochmals rund 60€ gekostet. Das Essen in Thailand ist sehr günstig, man wird für 2€ extrem satt aber Achtung: scharf. Bei Alkohol wird man aber auch mal schnell arm – So sollte ein Hefeweizen im Supermarkt tatsächlich 7€ kosten. Ein normales Bier kostet um die 2-3€.
Ihr habt viele Inseln und Orte besucht. Gibt es Tipps und Tricks wie man günstiger von A nach B kommt?
Zwischen den Inseln bewegt man sich am besten mit den Fähren. Zu den jeweiligen Sehenswürdigkeiten kommt man gut mit dem Taxi hin. Für die Mutigen unter uns gibt es Roller, die man überall ausleihen kann. Günstiger geht es mit Sicherheit immer. Uns war aber vor allem wichtig, in einem Stück ans Ziel zu kommen. Da hat man lieber 2€ mehr bezahlt und hatte eine vertrauenerweckende Fähre. Theoretisch könnte man statt der Inlandsflüge auch mit dem Zug von Surathani nach Bangkok und andersrum fahren. Kostet ca. 45€ p.P. dafür ist man aber von 17 Uhr bis 8 Uhr des nächsten Tages unterwegs. Die Thais lassen gerne mit sich die Preise verhandeln und macht der eine es mal nicht, dann geht man halt ein paar Meter weiter, dann macht es der nächste. Wie gesagt, unsere erste Unterkunft war, nach einigen netten Worten, 7€ günstiger pro Nacht.
Welche eurer Unterkünfte könnt ihr empfehlen?
Auf Koh Phangan waren wir im B52 Resort und es hat auch vollkommen überzeugt! Das Personal war super freundlich. Die Zimmer immer sauber und die Anlage insgesamt wunderschön.
Auf Koh Tao hatten wir es weniger schön. Keine Klimaanlage, kein Frühstück, kein Zimmerservice dafür aber auch 100% sauber und immerhin nur 4€ pro Nacht pro Person. Hier wissen wir allerdings leider den Namen nicht mehr. Auf Koh Samui hatten wir bereits vorab gelesen, dass sich ein Verhandeln eigentlich nicht lohnt und haben unsere Unterkunft im Hutcha Resort vorab per Internet gebucht. Dieses hat uns auch sehr gut gefallen. In Bangkok war unser Highlight das Mode Sathern Hotel. Das Hotel ist super zu erreichen und der perfekte Ausgangspunkt zu vielen Sehenswürdigkeiten. Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit. Ein absolut entspannender Abschluss nach einer Rucksackreise.
Ist es ratsam, spontan vor Ort die Unterkünfte zu buchen? Oder lieber von Zuhause aus? Konntet ihr die Preise verhandeln?
[Johanna]: Mal so, mal so. Ich glaube hier ist entscheidend, auf wen man trifft und wie man an die Sache ran geht. Wenn man es sich zutraut mit 15kg Gepäck auf dem Rücken, mehrere Stunden von Anlage zu Anlage zu laufen, sich diese anzugucken um dann zum 20. Mal festzustellen, dass diese entweder zu teuer, zu dreckig oder einfach nicht schön ist, dann muss man nicht unbedingt vorher buchen. Will man es lieber entspannt haben und von der Fähre ins Taxi steigen, welches einen direkt ins Resort bringt, dann lohnt sich das Buchen vorher, hier kann man aber nichts mehr am Preis machen.
Gurutipp: Ihr plant Inselhopping in Thailand, um möglichst viel vom Land und den schönsten Stränden zu sehen? Dann könnt ihr entweder mit günstigen Inlandsflügen umherreisen oder eine der vielen Bus und Bahnverbindungen wählen. Die Busverbindungen beinhalten in den meisten Fällen auch schon die Fahrt mit der benötigten Fähre.
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