Italien ist nicht nur für interessante Städte und traumhafte Strände bekannt – das vielseitige Land hat auch atemberaubende Naturlandschaften zu bieten. Doch die grüne Seite Italiens wird oft vernachlässigt – dabei gibt es hier zahlreiche Nationalparks von urwüchsiger Schönheit, die eine außergewöhnliche Kulisse für alle, die einen naturnahen Italienurlaub verbringen wollen, bilden. In meinem heutigen Artikel widme ich mich den schönsten Nationalparks des Landes.
Die schönsten Nationalparks in Italien
Stilfserjoch | Gran Paradiso | Belluneser Dolomiten | Abruzzen | Sila | Cilento und Vallo di Diano
Nationalpark Stilfserjoch
Der Nationalpark Stilfserjoch befindet sich im Herzen der Alpen und ist das größte historische Schutzgebiet Italiens. Er schließt das gesamte Gebirgsmassiv Ortler-Cevedale mit seinen Nebentälern ein, berührt im Norden den Schweizer Nationalpark Engadin und grenzt im Süden an den Regionalpark Adamello in der Lombardei. Hier findet ihr atemberaubende Gipfel, üppige Nadelwälder, von Gletschern geformte Bergseen und hochgelegene Wiesen, die zum verweilen einladen. Zudem gibt es zahlreiche Säugetiere wie Steinböcke, Rehe, Hirsche und Murmeltiere. Diese können im wunderschönen Zebrutal beobachtet werden. Weitere Highlights des Nationalparks sind das Fornital mit dem Gletscherpanorama sowie das Rabbital mit mehreren Wasserfällen. Der Park ist ein absolutes Paradies für Aktivurlauber, hier gibt es nämlich über 200 Wanderwege sowie zahlreiche Berghütten und Biwaks.
Nationalpark Gran Paradiso
Der Gran Paradiso ist der älteste und berühmteste Nationalpark Italiens. Er liegt in den Regionen des Aostatals und Piemonts und hat einen großen Teil zur Rettung von Alpensteinböcken beigetragen. Heute leben etwa 4000 Steinböcke in dem Naturschutzgebiet. Zudem findet ihr hier den höchsten ganz in Italien gelegenen Berg Gran Paradiso, nach dem auch der Nationalpark benannt wurde. Der Park erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 70.000 Hektar und bietet zahlreiche Wiesen, Steinwüsten und Gletscher. Neben Steinböcken gibt es auch Gämse und Murmeltiere, die in ihrem natürlichen Umfeld beobachtet werden können. Besonders schön sind auch die Bergseen oberhalb des Nivolett-Passes sowie die zahlreichen Wasserfälle.
Nationalpark Belluneser Dolomiten
Im südlichsten Teil der Dolomiten findet ihr einen wunderschönen Nationalpark, der viele versteckte Schätze beherbergt. Im Nationalpark Belluneser Dolomiten erwarten euch über 1500 verschiedene Pflanzen- und 40 Baumarten, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Interessant sind auch die zwei künstlich angelegten Seen Mis und La Stua im Canzoi Tal. Rund um diese beiden Seen hat sich mit der Zeit eine reiche Tierwelt angesiedelt. Im Park leben ungefähr 130 Vogelarten sowie Iltis, Gämse und Hirsche. In landschaftlicher Hinsicht bietet der Nationalpark neben den typischen Dolomitenbergen auch üppige Wälder, alpine Wiesen und Hochebenen wie die Piani Eterni.
Nationalpark der Abruzzen
Der Nationalpark in den Abruzzen wurde im Jahr 1923 gegründet und liegt im Herzen des Zentral-Apennins. Er erstreckt sich auf über 50.000 Hektar und schließt insgesamt 25 Gemeinden in sich. Wer Abruzzen einen Besuch abstattet, kann sich auf beeindruckende Gebirgsketten, wunderschöne Flüsse und eine vielfältige Tierwelt freuen. Hier findet ihr unter anderem Braunbären, Steinadler, Hirsche und sogar Wölfe. Weitere Highlights sind das schöne Fondillotal, die Camosciara und das Val di Rose, welches in die abgelegenen Hochlagen des Parks führt. Sehenswert ist auch der Brera-See, wo man seltene Vogelarten wie die Gebirgsstelze und den Graureiher beobachten kann.
Sila Nationalpark
Der Nationalpark Sila erstreckt sich entlang der Provinzen Cosenza, Crotone und Catanzaro in Kalabrien und bietet atemberaubende Landschaften. Er ist der älteste Nationalpark Kalabriens und zieht mit seiner unberührten Natur viele Besucher an. Besonders beliebt sind Wanderungen im Sommer, währenddessen man Pilze, Kastanien und Waldfrüchte sammeln kann. Ihr könnt aber auch Fahrräder mieten und einen Austritt entlang der vielen Pfade der Ebene genießen. Das Gebiet verfügt zudem über zahlreiche Anlagen, in denen man verschiedene sportliche Aktivitäten ausüben kann. Außerdem gibt es zahlreiche Wiesen mit Orchideen, Veilchen, Hahnenfuß und vielen anderen bunten Blumen, die sich perfekt für ein Picknick eignen.
Nationalpark Cilento und Vallo di Diano
Im südlichen Kampanien liegt der Nationalpark Cilento und Vallo di Diano, der zweitgrößte Nationalpark Italiens. Der Park erstreckt sich von der tyrrhenischen Küste bis zum Vallo di Diano am Fuß des Apennin Kampanien-Lukaniens und beherbergt auf seinem Gebiet die archäologischen Stätten Paestum und Velia sowie die Kartause Certosa di Padula, welche 1998 in die World Heritage List der UNESCO aufgenommen wurden. Die Landschaft des Nationalparks ist geprägt von eindrucksvollen Berggipfeln und einer lange Küste mit weißen Sandstränden, steilen Klippen und traumhaften Buchten. Das Cilento ist übrigens auch Heimat der Mittelmeerdiät, die 2011 ebenfalls in die UNESCO – Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde.
In meiner Italien Themenwoche erfahrt ihr noch mehr über das vielseitige Land!