Die charmante Île de Ré an der Westküste Frankreichs ist ein wahres Juwel unter den Inseln. Feine weiße Sandstrände, französische Gelassenheit und der salzige Geruch des Meeres locken jedes Jahr zahlreiche Touristen hierher. Vielleicht auch euch?
Ré la Blanche – die weiße Insel: Wer schon einmal Urlaub auf der französischen Insel im Atlantik gemacht hat, der weiß genau, was ich meine. Weiße Sandstrände, weiße Häuserfassaden, sogar der Oleander blüht hier heller als gewöhnlich. Ausschlaggebend für die Benennung war allerdings der Ruf der Insel als „Salzinsel“. Das Salzschöpfen ist hier nämlich eine Kunst für sich und wird auch heute noch von sogenannten „Sauniers“ durchgeführt. Von ihnen können neugierige Besucher erfahren, wie man mit Hilfe einfachster Werkzeuge das weiße Gold aus den flachen Wasserbassins an den Ufern schöpft. Ein weiteres Überbleibsel vergangener Tage sind die für die Insel so typischen, zotteligen Esel, die früher bei der Salzgewinnung eingesetzt wurden und heute noch vereinzelt auf der Île de Ré zu finden sind. Mit dem Auto gelangt man über eine 2,9 Kilometer lange Brücke vom Festland auf die Île de Ré. Kaum zu glauben: An ihrer schmalsten Stelle misst die Insel gerade einmal knapp 70 Meter. Erfahrt hier, was diese Insel noch so alles zu bieten hat.
Das hat die Île de Ré zu bieten
St. Martin | Strände | Landschaft
Schöne Aussichten| Französisches Flair
Flanieren in St. Martin
Das größte Dorf auf der Île de Ré mit dem schönen Namen Saint-Martin-de-Ré ist mit seinem kleinen Hafen und den süßen Bistros, Cafés und Boutiquen Treffpunkt für Touristen, aber auch für die Oberklasse. Hier trifft sich die französische Crème de la Crème zum Austern schlürfen oder um das ein oder andere Gläschen Pineau zu trinken – eine Mischung aus Traubensaft und Cognac, die hier Spezialität ist. Doch auch die Normalos unter euch sollten sich Hummer, Austern oder andere Meeresfrüchte in einem der vielen Restaurants direkt am Hafen, wie zum Beispiel dem L’Avant Port, nicht entgehen lassen. Ein bisschen weiter außerhalb liegt das Restaurant La Cabane du Feneau, wo jeder Fan von frischen Meeresfrüchten auf seine Kosten kommt.
Etwas süßer geht es in der beliebtesten Eisdiele von St. Martin zu, der La Martiniere Eisdiele. Hier habt ihr die Wahl zwischen vielen verschiedenen und vor allem ausgefallenen Eissorten wie zum Beispiel „Rhum Rosine“ oder „Caramel Fleur de Sel“. Da kann man schon mal die etwas längere Schlange in Kauf nehmen.
Die Strände an der Westküste Frankreichs
Mit 2.800 Sonnenstunden im Jahr ist die Île de Ré eines der beliebtesten Reiseziele innerhalb Frankreichs. Genau wie in weiten Teilen der Westküste des Landes herrscht hier südländisches Flair, dem mit malerischen Hafenstädten und verträumten Fischerdörfern eine besondere Note verliehen wird. So ist die Atlantikküste auch bekannt für ihre weiten Sandstrände und rauen Wellen, was sie zu einem Paradies für Segler und Surfer macht. Auch die Île de Ré verfügt über traumhaft weiße, flache Sandstrände, wie zum Beispiel den Strand in Le Bois oder La Couarde. Hier sind auch einige Bereiche als FKK-Abschnitte gekennzeichnet. Besonders weitläufige und breite Strandabschnitte gibt es im Westen der Insel ab dem Phare des Baleines. Als beliebter Surf-Hotspot gilt der etwas kleinere Sandstrand beim Campingplatz Les Grenettes. Aber Achtung: Behaltet die Gezeiten im Blick und lasst euch nicht von der Flut überraschen!
Mit dem Fahrrad über die Île de Ré
Ihr wollt die von „weißem Gold“ überzogene Île de Ré auf eigene Faust entdecken und dabei möglichst viel sehen? Dann ist eine ausgiebige Fahrradtour quer über die Insel nur zu empfehlen.
Legt euch eine passende Tour zurecht und trefft eure Auswahl aus dem 90 Kilometer langen Netz aus Radwegen, die von der Küste bis zum Inneren der Insel alles abdecken. Eure Kondition ist nicht die beste? Keine Sorge, der größte Teil der Insel ist flach und von daher super mit dem Fahrrad zu erreichen. Die Landschaft ist wunderschön und am liebsten würde man an jeder Ecke anhalten, egal ob man direkt am Meer, durch Pinien- oder Kiefernwälder hindurch oder an Sumpflandschaften und idyllischen Dörfern vorbei fährt.
Schöne Aussichten
Ihr wollt einen wunderschönen weiten Blick über die Insel und das weite Meer genießen? Auf Île de Ré habt ihr gleich zwei tolle Orte, wo ihr diese Möglichkeit habt. Der Leuchtturm Phare des Baleines an der Inselspitze und der Turm der Kirche Clocher Observatoire im Zentrum von Saint Martin bieten euch beide eine fantastische Aussicht. Bis zu dieser müsst ihr zwar so einige enge Treppenstufen erklimmen, aber die Sicht macht den Aufstieg auf jeden Fall wieder gut! Kommt am besten am späten Nachmittag zu den Türmen, damit ihr von oben den Sonnenuntergang genießen könnt.
Perfekte Insel-Idylle
Im Hafen dümpeln die Fischerboote und Yachten vor sich hin, eine leichte, salzige Brise weht durch die verwinkelten Gassen mit den groben, rauen Mauern und die roten und pinken Blüten ziehen sich die weiß getünchten Fassaden empor. Es kommt das Gefühl auf, als würde die Zeit auf der Île de Ré einfach stillstehen. Vor allem die Gelassenheit der Bewohner ist es, die das besondere Ambiente der Insel ausmacht.
Die meiste Zeit des Jahres leben weniger als 18.000 Bewohner auf der Atlantikinsel und während der Wintersaison verirren sich nur wenige Touristen hier her. Ein Geheimtipp ist die Île de Ré aber schon lange nicht mehr. Es musste sogar eine Mautgebühr für die mit dem Festland verbundene Brücke eingerichtet werden, damit nicht zu viele Tagestouristen die kleine Insel bevölkern. Ab jetzt kostet die Überfahrt während des Sommers etwa 17€ für einen normalen Pkw, für Wohnwagen 27€.
Île de Ré – Frankreich mal anders
Na, habt ihr nun Lust die Westküste Frankreichs auf eigene Faust zu erkunden? Mir hat der Ausflug auf die weiße Insel jedenfalls sehr gut gefallen! Ihr wisst nun, Frankreich hat so viel mehr zu bieten als Paris und die Côte d’Azur. Schaut doch mal nach Unterkünften, vielleicht ist die Île de Ré ja der Zielort eurer nächsten Reise. Aber vergesst nicht den Rest des wunderschönen Landes zu erkunden!