Seit Stunden seid ihr auf einer schier endlosen Straße unterwegs. Sie scheint niemals zu enden, reicht so weit, bis sie irgendwann den Horizont trifft. Während ihr aus dem Fenster blickt, ziehen die dichten, bunten Wälder des Algonquin Nationalparks an euch vorbei. Die Blätter der Bäume präsentieren sich in einer Farbpracht, die jegliche Vorstellungen übersteigt.
Eine so wunderschöne Farbvielfalt ist auf dieser Welt einzig und allein in Kanada sowie in den Neuenglandstaaten der USA zu sehen. Was man in Europa den Altweibersommer oder auch den goldenen Oktober nennt, das ist der Indian Summer in Kanada. Wenn zwischen September und Oktober die „Foliage“, die Blattverfärbung, voranschreitet, dann beginnt die wohl schönste Zeit, um Kanadas Osten zu bereisen.
Indian Summer in Kanada
Fakten rund um den Indian Summer | Die schönsten Nationalparks in Kanada
Indian Summer in Kanada
Der Indian Summer bezeichnet eine ungewöhnlich trockene und warme Wetterperiode im Herbst (zwischen September und Oktober) auf dem nordamerikanischen Kontinent. Meist herrscht über Tage und Wochen ein stabiles Klima, der strahlend blaue Himmel, angenehme Temperaturen und die so besondere, intensive Blattfärbung zaubern eine Idylle für die Sinne. Nach dem ersten Nachtfrost strömt von Süden nach Norden ein Hochdruckgebiet, welches für die ansteigenden Temperaturen sorgt. Ab Anfang November sorgt dann ein Tiefdruckgebiet aus dem Norden für einen Wetterumschwung, der langsam aber sicher den Winterbeginn einläutet.
Die Blattverfärbung ist in diesem bestimmten Gebiet so einzigartig auf der Welt, da der nordamerikanische Kontinent über 800 verschiedene Baumarten sein Eigen nennen kann, während es in ganz Europa nur 51 verschiedene Arten gibt. Die große Vielfalt an Baumarten führt schließlich auch zu einem vielfältigen Farbspektrum, wenn die Blätter im Herbst vertrocknen und langsam abfallen.
Wer den Herbst mag, wird den Indian Summer lieben!
Die Wälder im Osten Kanadas eignen sich gerade in der Herbstsaison für tolle Trekking- und Wandertouren, bei denen man der Natur und auch den tierischen Waldbewohnern sehr nahe kommt. In den zahlreichen Nationalparks ist es keine Seltenheit, wenn ihr auf Waschbären, Elche, Biber oder sogar Wölfe und Bären stoßt. In einem Kanu lässt sich die traumhafte Skyline der Nationalparks, also die Bäume am Seeufer, am schönsten beobachten. Um den Indian Summer ideal auskosten zu können, empfiehlt es sich, einen Kanada Roadtrip mit einem Mietwagen oder noch besser mit einem Wohnmobil zu starten. Möglichst viele Nationalparks miteinander zu verbinden macht Sinn, wenn ihr von dem bunten Naturspektakel nicht genug bekommt – zumal anlässlich Kanadas 150. Geburtstag der Eintritt dieses Jahr gratis ist.
Die schönsten Nationalparks in Kanada
Ein paar Tipps für die schönsten Nationalparks in Ost-Kanada von Toronto bis Halifax rund um die großen Seen möchte ich euch nun vorstellen, damit ihr den flammenden Herbst in seiner ganzen Pracht und Schönheit erleben könnt.
Algonquin Provincial Park
Ganze 7.725 km² pure Naturschönheit bietet euch der Algonquin Provincial Park in der kanadischen Provinz Ontario. Neben Laub- und Nadelwäldern könnt ihr dort auch hochragende Felswände, Sümpfe und 2.456 Seen entdecken. Von der Hauptstadt Ontarios, Toronto, ist der Park ca. 200 Kilometer Luftlinie entfernt und ein beliebtes Erholungsziel für Kanadier aus der Region sowie für rund 750.000 Touristen aus aller Welt, die jedes Jahr herkommen. Im Algonquin Provincial Park leben etwa 3.000 Elche, 2.000 Schwarzbären, 30.000 Biber und Wölfe. Entlang des Highway 60, der Hauptstraße durch den Park, findet ihr einige große Campingplätze, ein Besucherzentrum und ein Holzfällermuseum.
Parc national du Mont-Tremblant
In der teils französisch-sprachigen Provinz Québec liegend, ist der Park mit 1.510 km² der größte in dieser Provinz. Seinen Namen hat er dem Berg Mont Tremblant zu verdanken. Im Parc national du Mont-Tremblant gibt es 40 verschiedene Säugetierarten – darunter Elche, Wölfe, Füchse, Schwarzbären, Schneeschuhhasen, Biber, Otter und Nerze. Über die Route 323 ist der Park von Ottawa, der Hauptstadt Kanadas, aus erreichbar und auch definitiv einen Besuch wert.
Parque national du Canada de la Mauricie
Der La Mauricie National Park of Canada liegt in den laurentinischen Bergen in der Provinz von Québec und hat eine Fläche von 536 km². Auch hier erwartet euch eine atemberaubende Naturkulisse, beeindruckende Wasserfälle und eine kleine Insel inmitten des Sees machen das Bild perfekt.
Killbear Provincial Parc
Der Killbear Provincial Park liegt in der Provinz Ontario und bietet neben Sandstränden auch steinige Gebirgskämme. Der Park ist besonders für seine Küsten bekannt, die ökologisch von großer Bedeutung sind. In den Nassgebieten des Parks leben sogar unterschiedliche Arten von Schildkröten, weitere seltene Tierarten sind ebenfalls vertreten. Im Killbear Provincial Park könnt ihr campen, schwimmen, angeln und natürlich auch wandern und Rad fahren.
Laurentides Provincial Parc
Das Laurentides Wildlife Reserve, dessen Territorium etwa 7.861 km² groß ist, beheimatet über 2000 Seen und viele Berge, die über 1000 Meter in die Höhe ragen. Bei Outdoor-Fans ist dieses Gebiet sehr bekannt und beliebt, vor allem zum Angeln.
Thousand Islands Nationalpark
Der Thousand Islands Nationalpark mit seinen rund 1.000 Inseln liegt in der Grenzregion zwischen Kanada und den USA und stellt den kleinsten Nationalpark Kanadas dar. Seit 2002 ist diese Gegend ein UNESCO-Biosphärenreservat. Die Inselgruppe besteht aus 1.864 Inseln, wobei Wolfe Island mit Abstand die größte von ihnen ist. Die bekannteste Touristenattraktion ist das Boldt Castle auf Heart Island. Hier lohnt sich eine kleine Schifffahrt, da man vom Wasser aus einen besonders tollen Eindruck von den kleinen und großen Inseln bekommt. Ich finde es besonders cool, dass ihr während der Tour auch kurz auf die amerikanische Seite rüberschippert, so kombiniert ihr die USA und Kanada in einem einzigen Ausflug!
Lust auf Kanada?
Ich bin mir sicher, dass ihr euch spätestens jetzt, wenn es nicht sogar schon vorher der Fall war, in Kanada verliebt habt! Kein Wunder – bei diesen traumhaften Herbstbildern kann einen nur das Fernweh packen. Ich sage euch, geht diesem Gefühl nach! Schaut doch einfach auf meinem Blog vorbei oder schickt mir eine individuelle Reiseanfrage, damit ich euch ein passendes Schnäppchen heraussuchen kann.
Wart ihr vielleicht auch schon in einem der Nationalparks oder könnt noch andere tolle Orte im Osten Kanadas empfehlen, an denen sich der Indian Summer von seiner schönsten Seite zeigt? Dann schreibt es mir unbedingt in die Kommentare!
Klingt gut.Suche nach Möglichkeiten, den Indian Summer auch mit Whalewatching an der Küste zu kombinieren. Im Idealfall mit Mietauto und Übernachtung in individuell zu buchenden Lodges …….