Wer bereits einmal in Lissabon war, der möchte diese Erinnerungen nicht mehr missen. Ich möchte euch heute zeigen, was Lissabon so einzigartig macht und wie ihr eure Zeit vor Ort besonders schön gestalten könnt.
Wenn ich eine der europäischen Hauptstädte benennen müsste, die mir ganz besonders ans Herz gewachsen ist, dann ist das ganz bestimmt Lissabon. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit dieser Meinung nicht alleine bin. Wenn ihr im Internet nach Berichten über die portugiesische Hauptstadt sucht, findet ihr immer wieder Beschreibungen über eine melancholische, leicht verfallene und unprätentiöse Stadt, die mit ihrem besonderen Charme jeden Zweifler von sich überzeugt. Besonders stolz sind die Einwohner darauf, dass ihre Hauptstadt beinahe das ganze Jahr Temperaturen von über 20 Grad vorweisen kann. Keine andere Hauptstadt in Europa kann mit diesem Klima mithalten, das geradezu dazu einlädt, sich auf’s Surfbrett zu schwingen und an den wellenreichen Küsten des Atlantiks an seinen Surfkünsten zu feilen.
Die besten Lissabon Tipps
Lissabon erreichen | Unterkünfte | Verkehrsmittel | Sehenswürdigkeiten
Strände | Kulinarik | Nachtleben | Lissabon Angebote
Lissabon erreichen
Der Flughafen von Lissabon ist keine 10 Kilometer vom Stadtkern entfernt und hervorragend ans Nahverkehrsnetz angeschlossen. Ihr habt zwei verschiedene Möglichkeiten, ins historische Zentrum zu kommen. Die erste Möglichkeit ist die Fahrt mit der U-Bahn. Wundert euch nicht, wenn ihr keine U-Bahn-Linien mit Nummern vorfindet, wie sie bei uns üblich sind. In Lissabon unterscheidet man zwischen der blauen, gelben, grünen und roten Linie. Wenn ihr also vom Flughafen Richtung Innenstadt möchtet, nehmt die rote Linie Richtung São Sebastião. Wenn euer Hotel in der Altstadt liegt, müsst ihr an der Haltestelle „Alameda“ auf die grüne Linie Richtung Cais do Sodré umsteigen. Eine einfache Fahrt kostet 1,45€.
Etwas teurer wird es, wenn ihr den Aerobus nutzt, denn dann zahlt ihr 3,60€ pro Fahrt. Ich würde euch trotzdem empfehlen, den Bus zu nehmen, da ihr euch hier im Gegensatz zur Fahrt mit der U-Bahn schon einen ersten Überblick über die Stadt verschaffen könnt. Macht es euch bequem und genießt die 20-minütige Fahrt entlang der Prachtstraße „Avenida da Liberdade“ bis in die wunderschöne Altstadt.
Unterkunft in Lissabon
Wenn ihr gerne mitten im Geschehen seid und viel Wert auf die perfekte Ausgangslage legt, dann kann ich euch empfehlen, eine Unterkunft in der historischen Altstadt zu nehmen. Nur hier könnt ihr in den schönen alten Häusern wohnen und das Leben der Lisboetas hautnah erleben. Übrigens sind auch einige Hostels in Lissabon zu den besten der Welt gewählt worden. Ihr könnt dort also nach günstigen und schönen Hotelalternativen suchen.
Eine weitere sehr gute und meist auch günstige Alternative, die ich euch wirklich empfehlen kann, ist Airbnb. Hier findet ihr zum Beispiel das originelle Super Mario Airbnb. Eine coole Unterkunft für die Zocker unter euch! Natürlich findet ihr in Lissabon aber auch zahlreiche preiswerte Hotels – schaut mal in meiner Hotelsuche vorbei, da ist für jedes Budget etwas dabei.
Die portugiesische Hauptstadt entdecken
Lissabon liegt auf sieben Hügeln und macht es beinahe unmöglich, alle wichtigen Orte zu Fuß zu besichtigen. Ihr müsst euch aber keine Sorgen machen, dass ihr Highlights verpassen könntet. Alle Sehenswürdigkeiten sind entweder mit der historischen Tram, den kleinen und wendigen Bussen oder der U-Bahn zu erreichen.
Legt euch am besten eine Lissabon Card zu. Damit fahrt ihr im öffentlichen Nahverkehr kostenlos, habt ermäßigten Zutritt zu mehr als 20 Museen und Sehenswürdigkeiten und könnt auch in Restaurants und Co. jede Menge Geld sparen.
Wenn ihr einen ersten Überblick bekommen wollt, setzt euch in die Tram 28. Das hört sich zwar erst einmal nach einem Geheimtipp an, ihr werdet aber schnell merken, dass ihr nicht die einzigen Touristen sein werdet, die diese Idee haben. Das tut dem Spaß allerdings keinen Abbruch und ihr werdet euch manchmal wundern, wie geduldig die Tram-Fahrer durch noch so enge Gassen manövrieren. Gerade, wenn die Gleise einspurig werden, zwei Bahnen trotzdem auf dem selben Gleis fahren und zu allem Überfluss auch noch die Feuerwehr mit Blaulicht um die Ecke biegt, könnt ihr deren Fahrkünste bestaunen. Oft ist die Tram 28 aber ziemlich voll, so kann es eine Weile dauern, bis ihr einsteigen könnt. Alternativ könnt ihr auch eine klassische Hop on – Hop off Tour machen.
Sehenswürdigkeiten und jede Menge Schätze
Ein erster Tipp vorweg: Wenn ihr einen einzigartigen Überblick über die Viertel der Altstadt und das Leben der „Lisboetas“ bekommen wollt, dann solltet ihr an einer der Lisbon Explorer Tour teilnehmen. Hier erzählen euch Einheimische alles zur Stadt und weisen auch mit Sicherheit auf verstecke Ecken und tolle Aussichtspunkte hin. Wenn ihr trotzdem auf eigene Faust los möchtet, dürft ihr gerne meine Tipps beherzigen.
Meine Tour startet mit einer Fahrt mit der Tram 28, die euch zunächst quer durch die Stadt bringt. Ihr könnt von der Altstadt einfach in eine Richtung starten und bis zur Endhaltestelle fahren. Dort könnt ihr dann erst einmal die Aussicht genießen, denn beide Endhaltestellen liegen auf je einem der sieben Hügel. Aussteigen solltet ihr auf jeden Fall an der Haltestelle Castelo, denn von dort sind es nur noch wenige Minuten bis zur wunderschönen Burg São Jorge. Der Eintritt ist zwar nicht kostenlos, aber der Ausblick ist sein Geld allemal wert. Ihr werdet begeistert sein von der Aussicht auf die Altstadt, die rote Brücke Ponte 25 de Abril und die berühmte Statue Cristo do Rei.
Nach dem Rundgang durch die Burg könnt ihr dann wieder hinunter in die Altstadt fahren und euch Richtung Elevador de Santa Justa aufmachen. Die Nutzung des Aufzugs ist für alle, die eine Lissabon-Card besitzen, kostenlos. Fahrt einfach mal von der Unterstadt (Baixa) nach oben ins Arbeiterviertel (Bairro Alto) und schaut euch die Stadt wieder aus einem anderen Blickwinkel an.
Nach dem Mittagessen könnt ihr euch dann mit der Tram 15E vom „Praça da Figueira“ Richtung Belém (Haltestelle Belém Jerónimos) aufmachen. Dort warten die nächsten beeindruckenden Highlights auf euch. Wenn ihr ausgestiegen seid, liegt das Hieronymus-Kloster direkt vor euch. Werft einen Blick in die Kirche und auf den wunderschönen Innenhof. Es war wohl göttliche Fügung, dass das Kloster beim großen Erdbeben von 1755 beinahe vollständig intakt geblieben ist. Mittlerweile zählt es zum UNESCO-Weltkulturerbe. Direkt um die Ecke findet ihr übrigens den Jardim Botânico d’Ajuda, den ältesten Botanischen Garten Portugals.
Wenn ihr das Kloster besichtigt habt, könnt ihr euch zur Stärkung eins der berühmten kleinen Törtchen „Pastéis de Nata“ gönnen. Die Puddingpasteten werden seit dem 18. Jahrhundert in einer kleinen Bäckerei ganz in der Nähe des Klosters hergestellt und sind über die Grenzen der Stadt hinweg bekannt. Nach der Stärkung solltet ihr die Straßenseite wechseln und durch den kleinen Park bis zum Torre de Belém schlendern. Erbaut im Jahr 1521, begrüßte dieser kleine Wachturm Jahrzehnte lang die ankommenden Schiffe, bevor er 1570 in ein Gefängnis umgewandelt wurde. Zu Fuß sind es von dort nur wenige Meter bis zum berühmten Entdecker-Denkmal „Padrão dos Descobrimentos“. Die Portugiesen sind ganz besonders stolz auf ihre Seefahrer-Vergangenheit und scheuen sich auch nicht, das zuzugeben.
Strände in der Nähe von Lissabon
In Lissabon kann man seinen Städtetrip super mit einem Ausflug zum Strand verbinden. Mit dem Vorortszug könnt ihr zum Beispiel den stadtnahen und bei Surfern beliebten Strand Carcavelos in nur 20 Minuten erreichen. Eine Fahrt mit dem Zug hierher kostet gerade mal 2€. Allerdings solltet ihr wissen, dass es hier vor allem in den Sommermonaten ziemlich voll werden kann.
In den Städten Estoril und Cascais, westlich von Lissabon direkt an der Atlantikküste, befinden sich aber noch weitere sehr schöne Strände. Beide Städte könnt ihr ebenfalls mit dem Zug vom Lissaboner Bahnhof am Cais do Sodré erreichen. Allein die Fahrt entlang der Küste ist übrigens schon absolut lohnenswert, da ihr unterwegs wundervolle Ausblicke genießen könnt.
Kulinarische Köstlichkeiten
Es gibt einige portugiesische Spezialitäten, die ihr unbedingt probieren müsst. Nicht nur in Belém, sondern auch im gesamten Stadtgebiet findet ihr kleine süße und herzhafte Pasteten. Nascht euch am besten durch das Sortiment, dann könnt ihr selbst entscheiden, welches der kleinen Gebäckteilchen euch am besten schmeckt. Mein Favorit zum Frühstück war bisher neben den Puddingteilchen Pastéis de Nata übrigens die süßen und fluffig weichen Hefebrötchen Pao de deus, gerne auch „Gottesbrot“ genannt, in der beliebten Bäckerei A Padaria Portuguesa.
Die Portugiesen gehen für ihr Leben gerne essen, ihr solltet zu den Stoßzeiten einfach mal darauf achten, wo es besonders voll ist, denn dort kann das Essen eigentlich nur hervorragend sein. Wenn ihr gut und günstig essen wollt, solltet ihr in einer der vielen Tascas in der Altstadt einkehren. Dort gibt es traditionell portugiesisches Essen und meistens super leckeren, frisch gefangenen Fisch. Besonders empfehlenswert ist hier zum Beispiel das Clube de Jornalistas. Seid ihr ein Fan von vegetarischem und veganem Essen, so kann ich euch übrigens das Jardim das Cerejas empfehlen – hier zahlt ihr für das Mittagsbuffet nur 7,50€ und seid bestens versorgt. Die Getränke und Desserts zahlt ihr zwar separat, doch auch die sind im Vergleich zu anderen Restaurants preislich wirklich in Ordnung. Ich habe dieses Restaurant selbst getestet und war absolut begeistert! Lasst euch auf keinen Fall auf die typischen Touristen-Restaurants ein. Die erkennt ihr meist ganz leicht an der Speisekarte, die euch im Vorbeigehen in mehreren Sprachen angeboten wird.
Nachtleben in Lissabon
Lissabon ist weniger eine Stadt mit vielen Clubs, sondern eher eine Outdoor-Party-Location. Gerade im Ausgehviertel Bairro Alto könnt ihr gemütlich draußen sitzen und euch mit den „Lisboetas“ unterhalten. Bestellt euch ein schönes Glas portugiesischen Rotwein, einige kleine Tapas und vielleicht einen Ginjinha, den berühmten Kirschlikör.
Falls ihr doch lieber in den Morgen hinein tanzen wollt und das sogar über den Dächern der Stadt, dann besucht die Topo Rooftop-Bar und macht die Nacht zum Tag. Sonntags finden hier oft Jam-Sessions statt, gute Laune ist also garantiert. Beste portugiesische Musik hingegen wird euch in den vielen Fado-Bars geboten. Der melancholische Gesang passt perfekt zu dieser besonderen Stadt. Wem der Sinn nach brasilianischen Rhythmen steht, der kann im Bairro Alto nach der Bali Bar Ausschau halten. Hier gibt es exzellente Mojitos und immer wieder Livemusik, bei der man beim besten Willen nicht still sitzen bleiben kann. Konzerte und große Veranstaltungen finden in Lissabon auf dem ehemaligen Expo-Gelände, dem heutigen Parque das Nações, statt. Dieser ist aber auch tagsüber einen Besuch wert.
Zu guter Letzt habe ich noch einen Vorschlag für euch: Auch das ist wieder kein echter Geheimtipp, aber lohnenswert ist er allemal. In der Rua das Portas de Santo Antão Nr. 58 befindet sich der ehemalige Stadtpalast „Casa do Alentejo“. Von außen ist nicht zu erkennen, dass sich im Innenhof ein echtes Schmuckstück verbirgt. Das Restaurant ist natürlich auch einen Besuch wert, doch mir hat es schon gereicht, einfach in aller Ruhe durch den prunkvollen Ballsaal zu schlendern und mir vorzustellen, was für tolle Feste hier schon gefeiert wurden. Hier gilt das gleiche wie in der ganzen Stadt: Lasst euch von der Gelassenheit der „Lisboetas“ anstecken und schlendert einfach zwischendurch ganz gemütlich durch die Gassen.
Lissabon kennen und lieben lernen
Glaubt ihr, eine Reise nach Lissabon wäre was für euch oder wart ihr vielleicht schon mal dort und habt weitere Lissabon Tipps parat? Portugal ist, wie ich finde, wunderschön und eine echte Perle an der Atlantikküste. An all diejenigen, die nun ganz neugierig geworden sind: Natürlich habe ich immer mal wieder ein super Portugal Schnäppchen für euch in meinen Angeboten, seid gespannt!