Die Goldene Stadt, wie Prag auch genannt wird, bietet seinen Besuchern alles, was man von einem Städtetrip erwartet: Viele Sehenswürdigkeiten auf einem Fleck und eine spannende Geschichte, die dahinter steckt. Außerdem ist eine Reise nach Prag unschlagbar günstig, worauf wartet ihr also noch?
Wer meinen Blog regelmäßig verfolgt, dem werden meine Prag Angebote bestimmt schon aufgefallen sein. Eine Kurzreise in die tschechische Hauptstadt gibt es bereits für weit unter 100€ und auch die Kosten, die man in Prag hat, sind absolut überschaubar. Wer jetzt denkt, dass es für wenig Geld auch wenig zu sehen gibt, der irrt! Prag ist eine pulsierende Stadt, mit imposanten Prachtbauten, verwinkelten bunten Gassen und einer urigen Altstadt. Den Tag könnt ihr mit einem schönen Stadtspaziergang zu den Sehenswürdigkeiten in Prag verbringen, abends geht es dann in einen der zahlreichen Jazzclubs, in denen ihr den künstlerischen Charme der Stadt erleben und euch mitreißen lassen könnt.
Sehenswürdigkeiten in Prag
Die Goldene Stadt ist vielseitig und kann wunderbar zu Fuß erkundet werden. Damit ihr während eurer Reise auch ja keine der wichtigen Sehenswürdigkeiten verpasst, habe ich einen Stadtspaziergang für euch zusammengestellt, der euch die schönsten Ecken der Stadt zeigt.
- Gesamtlänge der vorgeschlagenen Strecke: circa 10 Kilometer
- Zeit: 4-6 Stunden
- Stationen: Altstädter Ring | Josefov | Letenské Park | Karlsbrücke | Kafka Museum | Prager Burg | Petrin | Tanzendes Haus | Wenzelsplatz
Startpunkt: Altstädter Ring
Wir starten unseren Stadtspaziergang zu den Sehenswürdigkeiten in Prag an einem zentralen Platz der Stadt, den ihr auf jeden Fall gesehen haben solltet, wenn ihr nach Prag reist. Der Altstädter Ring ist nicht nur ein Marktplatz und Treffpunkt der Stadt, hier findet ihr auch gleich mehrere Sehenswürdigkeiten und Restaurants, falls ihr euch vor unserem Stadtspaziergang noch einmal richtig stärken möchtet. In der Mitte des Platzes wird euch als erstes das Jan Hus Denkmal ins Auge springen, welches im Jahr 1905 zu Ehren des berühmten tschechischen Reformators & Gelehrten errichtet wurde. Wenn ihr vor dem Denkmal steht und euch umblickt, seht ihr das Altstädter Rathaus auf der rechten Seite und die Teynekirche auf der linken. Die Teynekirche, die den Altstädter Ring bereits seit dem 14. Jahrhundert schmückt, besitzt zwei ungleiche Kirchtürme, die das Bild dieses Platzes prägen. Die schwarzen Türme mit vergoldeten Spitzen schrauben sich rund 80 Meter in die Höhe, sie symbolisieren Adam und Eva. Wenn ihr wollt, könnt ihr die Teynekirche, und auch deren Türme, gegen eine Spende von ungefähr 1€ besichtigen.
Direkt gegenüber der Teynekirche stoßt ihr auf eines der meistbesuchtesten Sehenswürdigkeiten in Prag, das Altstädter Rathaus mit der Astronomischen Uhr. Das Besondere: Zu jeder vollen Stunde zwischen 9 und 22 Uhr erklingt die Uhr, woraufhin die 12 Apostel Christi nacheinander an den Fenstern der Uhr erscheinen, während weitere Figuren, wie der Sensenmann, ebenfalls mechanisch bewegt werden. Dieses Schauspiel zieht Stunde für Stunde tausende Menschen an, es kann also ganz schön voll werden vor dem Altstädter Rathaus. Möchtet ihr den Rathausturm besteigen, um euch einen Überblick über den Altstädter Ring zu verschaffen, so kostet euch der Eintritt ungefähr 5€. Ich empfehle euch nochmals in den Abendstunden wiederzukommen, denn dann ist der Altstädter Ring wunderbar beleuchtet und geradezu magisch!
Das ehemalige Judenviertel Josefov
Nun zieht es uns aber erst einmal weiter durch die Prager Altstadt in Richtung des ehemaligen Judenviertels Josefov. Auf dem Weg in das Viertel, in dem ihr auch heute noch sehr viele Synagogen finden werdet, kommt ihr auch noch an der imposanten Salvatorkirche und dem Franz Kafka Monument vorbei. Folgen wir unserer Route weiter, so kommen wir schließlich zum Jüdischen Museum. Wenn ihr euch für die Geschichte der Juden in Prag interessiert, könnt ihr hier ein Ticket erwerben, das euch den Zutritt zu allen 6 Synagogen der Stadt gewährt. In unmittelbarer Nähe zum Museum steht die Spanische Synagoge, deren Verzierungen an die spanische Alhambra erinnern soll. Ebenfalls auf unserem Weg liegt die Alt-Neu Synagoge, die bereits im 13. Jahrhundert erbaut wurde und somit eine der ältesten Synagogen Europas ist. Wirklich beeindruckend, findet ihr nicht?
Wir befinden und im Herzen Josefovs und finden eines der Highlights dieses Viertels: den Alten Jüdischen Friedhof. Hier liegen auf einer sehr kleinen Fläche die Überreste von über 100.000 Menschen begraben, die über 12.000 Grabsteine stehen kreuz und quer und scheinen sich teilweise sogar zu überlagern. Der einfache Grund für dieses Durcheinander war der Platzmangel in der Stadt! Heute gehört der Alte Jüdische Friedhof zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Prag, er kann gegen eine relativ hohe Gebühr besichtigt werden. Wollt ihr nur vorbeispazieren, so könnt ihr einen kostenlosen Blick auf den Friedhof werfen. Langsam schlendern wir noch der kleinen Klausen-Synagoge und schließlich an der Pinkas-Syanagoge vorbei, bevor wir schließlich das Ufer der Moldau erreichen.
Optional: Pause im Letenské Park
Schon von Weitem seht ihr es schwingen: das Metronom, das wie ein Pendel den Takt des Lebens in der Stadt vorzugeben scheint. Ihr braucht eine kleine Verschnaufpause? Kein Problem!Überquert die Moldau über die Cechuv Most und lauft auf das Metronom zu. Ihr befindet euch nun im weitläufigen Letenské Park, der euch genügend Grünflachen, Bänke und Biergärten zum Verschnaufen bieten sollte. Einmal im Jahr findet hier auch ein großes Bierfestival statt, auf dem ihr tschechische und internationale Biere probieren könnt. Wenn ihr dieses Jahr dabei sein wollt, solltet ihr euch beeilen, denn das Festival geht vom 12.-28. Mai 2016. Das riesige Metronom ist übrigens ein Denkmal, das anstelle des 1962 gesprengten Stalin-Denkmals errichtet wurde.
Der Königsweg über die Karlsbrücke
Gut gestärkt geht es nun zu zurück über die Brücke zur anderen Seite der Moldau. All diejenigen, die keine Pause im Park eingelegt haben, können direkt von Josefov aus zu uns stoßen. Mit der Moldau zu unserer Rechten spazieren wir am Ufer entlang und schauen auf die zahlreichen Ausflugsdampfer, die auf dem großen Fluss schippern (Prag sollte man sich auch mal von der Wasserseite aus angesehen haben). Wir laufen vorbei am Konzertgebäude Rudolfinum und der Akademie für Kunst, schließlich erreichen wir den Altstädter Brückenturm am östlichen Ende der Karlsbrücke, die die Altstadt mit der Kleinseite Prags verbindet. Auf der Brücke herrscht reges Treiben, denn Händler, Künstler und Musiker wittern hier ihr großes Geschäft. Täglich wird die Karlsbrücke von tausenden Besuchern überquert, denn das ist schließlich etwas, was man als Tourist in Prag gemacht haben muss! Die wohl bekannteste Brücke Prags wird von 30 Figuren geschmückt, die jeweils für einen Heiligen stehen. An der Figur die Johannes von Nepomuk zeigt, solltet ihr allerdings nicht so einfach vorbeilaufen, denn es soll schließlich Glück bringen, die älteste Figur auf der Brücke zu berühren. Ihr erkennt sie an der Menschentraube, die sich hier meist bildet. Neben dem Altstädter Ring solltet ihr auch die Karlsbrücke erneut in den Abendstunden besichtigen, dann wird die Brücke in ein romantisches Licht getaucht. Ein einmaliger Anblick!
Optional: Kafka Museum
Wir befinden uns nun auf der Kleinseite von Prag, der Weg auf dem wir in Richtung Prager Burg laufen, wird Königsweg genannt, denn hier gingen schon die Könige auf dem Weg zur Krönung entlang. Am anderen Ende der Burg befindet sich das Kafka Museum. Der Schriftsteller begegnet uns in Prag immer wieder, schließlich sind die Tschechen auch mächtig stolz darauf, dass einer der bedeutendsten Schriftsteller des letzten Jahrhunderts in Prag geboren ist und auch hier lebte. Wenn ihr mehr über Franz Kafka und seine literarischen Werke erfahren möchtet, empfehle ich euch einen Abstecher in das Kafka Museum. Hier werden seine Werke, Briefe und weitere interessante Ausstellungsstücke präsentiert. Der Eintritt kostet 7€.
Prager Burg
Für alle, die ein strafferes Programm geplant haben, geht es nun weiter zur Prager Burg. Nach einem steilen Aufstieg und Hunderten von Treppen habt ihr es geschafft: Ihr habt den Königsweg bezwungen und seid auf dem größten geschlossenen Burgareal der Welt angekommen. Seit dem 9. Jahrhundert wird hier regiert, denn wo früher Herzöge, Könige und Kaiser herrschten, befindet sich hier heute der Regierungssitz des tschechischen Präsidenten. Auf dem Burgareal werdet ihr, ähnlich wie auf dem Altstädter Ring, viele Sehenswürdigkeiten auf einem Fleck finden. Wollt ihr alle Sehenswürdigkeiten der Prager Burg genau unter die Lupe nehmen, so besorgt euch am besten eine Karte, die euch den Eintritt in die Gebäude und Ausstellungen ermöglicht. Die Preise der Eintrittskarten sind unterschiedlich, je nachdem, was ihr euch anschauen wollt. Für rund 12€ bekommt ihr ein Ticket, mit dem ihr alles besichtigen könnt. Wenn ihr sparen wollt, dann kauft euch kein Ticket, denn durchlaufen und staunen dürft ihr auch umsonst. Das erste Highlight der Prager Burg ist der Veitsdom, der das größte Kirchengebäude Tschechiens ist. Betreten und bewundern dürft ihr den vorderen Teil der Kathedrale, dessen Fertigstellung fast 5 Jahrhunderte dauerte, auch ohne Ticket.
In unmittelbarer Nähe des Veitsdoms findet ihr den Alten Königspalast, in dem jeden Tag um 12 Uhr die Wachablösung stattfindet. Ähnlich wie bei der Wachablösung am Buckingham Palace in London wird auch hier der Wachwechsel mit viel Prunk zelebriert. Schlendert ihr weiter durch das Burgareal, so kommt ihr schließlich zum Goldenen Gässchen, in dem Franz Kafka ein paar Jahre lang im Haus 22 wohnte und arbeitete. Wenn ihr euch eine Eintrittskarte gekauft habt, so könnt ihr das Goldene Gässchen und die Häuser auch von innen besichtigen. Am Ende der Besichtigung der Prager Burg solltet ihr euch noch ein paar Minuten Zeit nehmen und den tollen Ausblick über die Dächer der Stadt genießen. Da das Areal auf dem Berg Hradschin liegt, habt ihr einen guten Rundumblick und könnt schon einmal das nächste Ziel ins Auge fassen.
Aussichtsturm Petrin
Wenn ihr einen richtig guten Panoramablick über Prag haben wollt, dann solltet ihr mir zum Petrinske Park folgen. Der 63 Meter hohe Aussichtsturm Petrin, der 1891 als Nachbildung des Eiffelturms gebaut wurde, kann durch einen Spaziergang durch den Park, oder – wenn ihr euren Füßen eine Pause gönnen wollt – mit der Standseilbahn Petrin erreicht werden. Im Park befindet sich außerdem noch ein Spiegelkabinett, das für eine lustige Abwechslung auf eurem Stadtspaziergang zu den Sehenswürdigkeiten in Prag sorgt.
Abstecher zum Tanzenden Haus
Langsam beginnt es zu dämmern und wir begeben uns wieder in Richtung Innenstadt. Die nächste Sehenswürdigkeit, die wir ansteuern, ist das Tanzende Haus. Auf dem Weg dorthin überqueren wir erneut die Moldau und unser Blick fällt auf drei Moldauinseln, die ihr bei Bedarf und Zeit natürlich auch gerne begehen könnt. Vielleicht entdeckt ihr ja ein schönes Restaurant, in dem ihr nach unserem Spaziergang durch Prag den Abend verbringen wollt?! Die Atmosphäre auf den Moldauinseln ist auf jeden Fall einmalig! Unser eigentliches Ziel, das Tanzende Haus, befindet sich nun direkt vor unserer Nase. Wenn ihr das Bürogebäude betrachtet, wisst ihr sofort, warum es Tanzendes Haus genannt wird, denn es erinnert an eine galante Tänzerin. Tipp: Im tanzenden Haus findet ihr das Restaurant Ginger & Fred, das sowohl tschechische, als auch internationale Speisen zu moderaten Preisen anbietet. Wer also Lust auf ein Abendessen im Tanzenden Haus hat, sollte hier einen Tisch reservieren!
Optional: Der Wenzelsplatz
Vom Tanzenden Haus geht es für uns nun weiter durch die Prager Neustadt bis zu ihrem Mittelpunkt, dem Wenzelsplatz. Hier findet ihr auch das tschechische Nationalmuseum. Auf dem Wenzelsplatz, der eher einer langen Prachtstraße ähnelt, angekommen, springt euch sofort das große Wenzeldenkmal ins Auge. Hinter diesem befindet sich das Mahnmal für Jan Palach, der sich 1969 aus Protest gegen den Einmarsch in die Tschecheslowakei auf diesem Platz selbst verbrannte. Immer wieder fanden und finden Demonstrationen und Kundgebungen auf dem Wenzelsplatz statt, er hat also eine gewisse Bedeutung für die Prager. Im Hintergrund thront das Nationalmuseum, welches ihr gegen einen Eintritt von rund 2,50€ besichtigen könnt. Wer lieber noch ein bisschen shoppen möchte, ist auf dem Wenzelsplatz ebenfalls genau richtig, denn auf der Straße sind mehrere bekannte Modemarken ansässig. Wer lieber noch etwas entspannen möchte, kann es sich im nahe gelegenen Franziskanergarten gemütlich machen. Die kleine und sehr gepflegte Gartenanlage ist ein wahres Paradies am sonst so geschäftigen Wenzelspatz.
Plant eure Reise nach Prag
Ich kann euch eins versprechen: Wer jetzt schon Lust auf Prag bekommen hat, wird bei einer Reise garantiert nicht enttäuscht werden. Egal, zu welcher Jahreszeit, Prag ist einfach eine faszinierende und vielseitige Stadt, die nicht nur kulturhungrigen Urlaubern einiges zu bieten hat! Nach eurem ausgiebigen Spaziergang zu den Sehenswürdigkeiten in Prag solltet ihr abends auf jeden Fall mal eine der zahlreichen Jazzbars besuchen und euch das tschechische Bier oder einen starken Absynth schmecken lassen, denn das gehört genauso dazu wie ein Bummel über die Karlsbrücke! Prost!
Mehr Prag Tipps
Großartig, was Sie da für Prag-BesucherInnen zusammengestellt haben: Herzlichen Dank! Peter Peintner