So wunderschön und von einer lebensfrohen Mentalität gezeichnet – das ist Sevilla. Lasst euch verzaubern von atemberaubenden Bauwerken und einem idyllischen Flair, das seinesgleichen sucht.
Barcelona und Madrid kennt doch jeder. Sevilla wiederum – alleine der Name klingt wie Musik in meinen Ohren – wird oft vergessen, ist aber mindestens genau so schön wie die beiden Hotspots. Ganz zu schweigen von der Region Andalusien, dessen Hauptstadt Sevilla bildet. Ich muss gestehen, ich habe mein Herz an Spanien verloren. Verschlägt es mich nach Sevilla, könnt ihr sicher sein, dass ich mir direkt am Flughafen einen coolen Mietwagen schnappe, um einfach mal in die nahe gelegenen Städte Huelva (94 km) und Córdoba (145 km) zu fahren oder aber ein wenig an der Küste entlang zu cruisen und mir Städte wie Gibraltar (198 km) und Málaga (208 km) anzuschauen. Hört sich doch nach einem perfekten Roadtrip an, oder was meint ihr? Doch alle, die noch nie in Sevilla waren, werde ich jetzt erst einmal von diesem wunderbaren Städtchen überzeugen.
Sevilla Tipps
Was macht Sevilla so besonders?
Die lebensfrohe Mentalität der Sevillanos
Anreise
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Sevilla zu erreichen. Wenn ihr vorhabt, nur Sevilla selbst zu besuchen, dann eignet sich der Direktflug aus Wien am besten. Wollt ihr hingegen einen Tag oder länger einen Ausflug nach Sevilla machen während ihr z.B. in Barcelona seid, könnt ihr mit dem Auto oder dem Zug aus verschiedenen spanischen Städten anreisen.
Mit dem Schiff
Da die Stadt auf dem Fluss Guadalquivir liegt, ist sie an das Meer gebunden und somit auch mit dem Schiff erreichbar. Oft ist Sevilla eine der Stationen auf einer Kreuzfahrt-Route. Daher könnt ihr auch einfach eine Spanien-Kreuzfahrt machen, um von allen zauberhaften Städten etwas zu sehen.
Mit dem Auto
Durch die hervorragende Anbindung an das spanische Autobahnnetz könnt ihr Sevilla auch mit dem Auto über Huelva, Portugal, Málaga, Granada, Córdoba und Madrid sowie über Extremadura erreichen. Somit könnt ihr einen Roadtrip durch mehrere Ortschaften oder einen Ausflug nach Sevilla machen.
Je nachdem, von wo aus ihr startet, dauert die Autofahrt zwischen 2 und 5 Stunden.
- Huelva: ca. 1 Stunde
- Portugal: ca. 4 Stunden
- Málaga: ca. 2 1/2 Stunden
- Granada: ca. 3 Stunden
- Córdoba: ca. 2 Stunden
- Madrid: ca. 5 Stunden
- Extremadura: ca. 3 Stunden
Mit dem Zug
Der Hauptbahnhof von Sevilla befindet sich an der Estación de Santa Justa. Mit dem Zug könnt ihr von Madrid, Zaragoza, Barcelona und Málaga nach Sevilla fahren. Auch hier dauert die Zugfahrt unterschiedlich lang.
- Madrid: 2-3 Stunden
- Zaragoza: 3-4 Stunden
- Barcelona: 5-6 Stunden
- Málaga: 2 Stunden
Mit dem Flugzeug
Wenn ihr euch für die kürzeste Variante, das Fliegen, entscheidet, landet ihr auf dem Flughafen von Sevilla (SVQ), dem Aeropuerto de San Pablo. Wollt ihr einen Direktflug, dann startet ihr am besten von Wien. Dann seid ihr in 3 Stunden und 20 Minuten in der wunderschönen Stadt. Falls ihr Städtetrips in Spanien kombinieren wollt, könnt ihr auch über Barcelona oder Madrid direkt nach Sevilla fliegen. Dabei fliegt ihr durchschnittlich eine Stunde ab Madrid und etwas über eineinhalb Stunden von Barcelona aus.
Unterkünfte in Sevilla
Ihr braucht noch eine Unterkunft in Sevilla? Dann werft einen Blick auf die wunderschönen Hotels und Ferienwohnungen, die es so gibt. Wollt ihr morgens mit einem Frühstück verwöhnt werden und vielleicht auch neue Leute kennenlernen, dann übernachtet am besten in einem Hotel. Falls ihr die Unterkunft nur für euch haben und selbst entscheiden wollt, wann ihr was essen geht, dann ist eine Ferienwohnung perfekt für euch. Egal, wofür ihr euch entscheidet, bei der Gastfreundschaft der Sevillanos werdet ihr euch überall wohlfühlen!
Es liegt Magie in der Luft
Als viertgrößte Stadt Spaniens wird euch in Sevilla so einiges erwarten und beeindrucken. Der Legende nach haben wir dem griechischen Helden Herkules die Gründung Sevillas zu verdanken, die mit der größten Altstadt des Landes zu punkten weiß. Während allein das von zahlreichen Türmen geprägte Stadtbild verzaubert, erntet vor allem das bunte Leben, das sich in den Straßen abspielt, jede Menge Begeisterung.
Bekanntlich spielt die Größe ja keine Rolle, doch ich kann es nicht leugnen, dass die Altstadt Sevilla zu etwas Besonderem macht. Diese kleinen, engen Gässchen, die sich aneinander reihen, verleihen der Stadt einfach einen unglaublichen Charme. Der Anblick ist nahezu malerisch, Hausfassaden erstrahlen in warmen Farben, Innenhöfe und kleine Plätze schaffen eine beruhigende Idylle. Allein hier her zu schlendern, ist Balsam für die Seele – auch, wenn die Gassen teils sehr dunkel sind und so gut wie kein Sonnenlicht hineinlassen. Vor allem das Viertel Santa Cruz ist bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. Blumen ranken entlang der weißen kleinen Häuschen, Schatten spendende Bäume ebnen den Weg. Wenn ich mich zurück erinnere, fühlt es sich vor Ort an, als würde die Zeit stehen bleiben. Hach, ich komme auch über die Jahre hinweg nicht aus dem Schwärmen heraus.
Sehenswürdigkeiten in Sevilla
Auch, wenn ihr das typische Leben der Sevillanos genau in diesen Ecken hautnah erleben könnt, lohnt es sich trotzdem, auch die touri-typischen Hotspots abzuklappern. Ehrlich gesagt, schafft ihr es auch gar nicht, ein paar Tage in Sevilla zu verweilen, ohne zwangsläufig an den prachtvollen Bauten vorbeizukommen. Allem voran gilt mein erster Gedanke der Kathedrale Maria de la Sede, dessen Anblick wahrhaftig atemberaubend ist. Mit einer unglaublichen Höhe thront sie über Sevilla als größte Kirche Spaniens. Während das im 12. Jahrhundert gebaute Gebäude ursprünglich als Moschee fungierte, wurde es bereits im 13. Jahrhundert zur Kathedrale geweiht. Das heutige Konstrukt entstand also eigentlich erst im 15. Jahrhundert und wurde über mehrere Jahrhunderte hinweg erweitert, sodass uns nun mehr als 23.000 Quadratmeter Fläche zu Füßen liegen und beeindrucken. Schaut euch nur mal die Bilder an und lasst die prächtige Fassade mit zahlreichen Türmen und Verzierungen auf euch wirken. Nicht nur von Außen, sondern auch von Innen erwarten euch imposante Details, die ihr so noch nicht gesehen habt.
Wie es der Zufall will, gehört die nächste imposante Sehenswürdigkeit mehr oder weniger zur Kathedrale Maria de la Sede. Die Rede ist vom Wahrzeichen Sevillas, der Giralda. Heute ein Glockenturm von stolzen 76 Metern Höhe, ehemals ein Minarett aus dem 12. Jahrhundert. Während in vergangenen Zeiten drei goldene Kugeln die Spitze zierten, glänzt jetzt ein Glockenturm, geschmückt mit Marienstatue in anmutender Höhe.
Unbedingt besuchen solltet ihr auch den Königspalast Alcázar. Kaum zu übersehen, liegt Alcázar an der Avenida de Menéndez Pelayo. Seit dem 14. Jahrhundert wird diese Festung von Herrscher zu Herrscher, die diese Festung bewohnen, erweitert. Interessant ist die dadurch entstandene Architektur: Ein unbewusster Stilmix lässt auf die Vorlieben eines jeden Königs schließen. Auch heute noch bewohnt der spanische König, sofern er in Andalusien zu Besuch ist, mit seiner Familie dieses Anwesen. Selbstverständlich gehört zu einem solch imposanten Komplex auch ein zauberhafter Garten. Schaut euch nur mal diese wunderschönen Bilder an – da wird so manch ein Hobbygärtner ganz schön neidisch…
Die Schönheit Sevillas kommt nicht von ungefähr: Wunderschöne Paläste, gemütliche Plazas und eine Reihe an bedeutsamen Sehenswürdigkeiten verzaubern einen jeden Besucher. Ein kurzer Überblick soll euch daher auf euren Urlaub in Sevilla vorbereiten, damit ihr auch kein Bauwerk verpasst:
- La torre del oro: Der Name, zu deutsch „Goldturm„, kommt nicht von ungefähr. Denn hier lagerten Seefahrer vor vielen Jahren ihre Schätze, darunter auch pures Gold. Heute erinnert dieser zwölfeckige Turm am Guadalquivir an eben diese Taten.
- Plaza de Toros de la Maestranza: In Sevilla solltet ihr unbedingt einmal Besucher eines Stierkampfes sein. Warum also nicht in der Plaza de Toros de la Maestranza? Immerhin gilt sie als eine der schönsten Arenen in ganz Spanien.
- Metropol Parasol: Eine gigantisch Holzkonstruktion am Plaza de la Encanación verkörpert das neue Wahrzeichen von Sevilla. 150 Meter lang, 70 Meter breit und 26 Meter hoch ist der einmalige Sonnenschutz und spendet Schatten für Gastronomien und Open-Air-Events.
Lebensfroh wie eh und je
Besucher der Stadt Sevilla verlieben sich aber nicht nur aufgrund der wunderschönen Bauwerke in die Stadt, sondern kommen vor allem aufgrund der Lebensfreunde der Sevillanos her. Um euch von der Leichtigkeit und fröhlichen Laune bestmöglich anstecken zu lassen, empfehle ich euch einen Besuch im April, zu Zeiten der Feria de Abril. Während der sogenannten Aprilmesse verwandelt sich die Stadt in eine einzige Partylocation und ein riesiges Fest für Groß und Klein wird zelebriert. Hauptlocation ist das Barrio Los Remedios, wo unzählige Zelte aufgeschlagen sind, in denen ihr mit selbstgemachten Tapas versorgt werdet, ehe ihr euch auf der Tanzfläche verausgabt. Apropos Tanzfläche: Wusstet ihr, das Sevilla als Wiege des Flamenco bezeichnet wird? Also stellt euch auf heiße Rhythmen ein und eifert den Sevillanos nach. Nahezu alle Frauen kleiden sich trachtengemäß im typischen Flamenco-Kostüm und heizen die Stimmung an. Begleitet werden sie dabei von ihren Männern, die sich nicht davor scheuen, auch bei heißen Temperaturen gebürstet und gestriegelt im Anzug zu erscheinen. Mischt euch also einfach unters Volk und lasst euch von der spanischen Mentalität anstecken.
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Nicht nur im April, sondern auch das restliche Jahr über spürt man die Lebensfreunde der Sevillanos. Abends lädt das Viertel Santa Cruz oder aber die Alameda ein, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Wer danach gerne in die Clubs weiterziehen möchte, der wird mit Sicherheit auf der Calle Betis und Alfalfa oder aber in den Straßen Marques de Paradas und Julio Cesar fündig. Und, habe ich euch mit meiner Begeisterung für Sevilla angesteckt? Oder habt ihr euer Herz schon länger an Andalusiens Hauptstadt verloren?