Ein Flughafen wird aufgrund eines Alarms geräumt, das Personal ist in heller Aufregung, Flüge verspäten sich und alle Medien berichten – Schuld ist ein Sexspielzeug, das während der Sicherheitskontrolle fälschlicherweise als gefährlicher Gegenstand identifiziert wurde. Eine Situation, die für den Verursacher peinlicher kaum sein könnte. Damit euch nicht das gleiche Schicksal ereilt, habe ich nun ein paar Tipps für Sexspielzeug auf Reisen.
Es ist ein pikantes Thema, über das die meisten von uns wohl lieber gar nicht offen sprechen möchten – die Benutzung von Sexspielzeug. Dabei besitzen laut einer Umfrage von Amorelie 51% der Frauen und 45% der Männer in Österreich Sextoys. Und viele von ihnen wollen sicher auch im Urlaub nicht auf die kleinen Freudenbringer verzichten. Gehört auch ihr zu den Reisenden, die sich schon immer gefragt haben, wie sie ihr Sexspielzeug auf Reisen am besten vor neugierigen Blicken verstecken und ohne Probleme durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen kommen? Dann habe ich nun ein paar Tipps für euch, die euch vor unangenehmen Situationen bewahren sollen.
Kommt Sexspielzeug ins Handgepäck?
Jede Reise beginnt mit dem Packen des Koffers. Während die geübten Vielflieger unter euch längst wissen, was von den „normalen“ Kofferinhalten ins Handgepäck darf und was ins Aufgabegepäck gehört, herrscht bei Vibratoren und Co. meist noch etwas Verwirrung. Mag vielleicht daran liegen, dass die meisten Fluggesellschaften auch nicht sonderlich offen mit dem Thema umgehen. Während Lufthansa, Ryanair und Co. Informationen zur Mitnahme von E-Zigaretten, Lockenstäben und sogar Permeationsgeräten auf ihrer Webseite bereitstellen, fehlt jede Spur einer Information zum Thema Sexspielzeug – auf den ersten Blick zumindest.
Sobald es sich bei der Batterie um eine Lithium Batterie (bis 2 g Lithium und 100 Wh sind erlaubt) oder einen Akku handelt, muss diese auf jeden Fall im Handgepäck mitgeführt werden. Bei Alkali-Mangan-Batterien gelten jedoch je nach Fluggesellschaft unterschiedliche Regelungen, über die ihr euch im Vorfeld erkundigen solltet.
Erst der genauere Blick verrät, dass es auf die Batterie beziehungsweise den Akku ankommt, der im jeweiligen Sexspielzeug verbaut ist. Handelt es sich zum Beispiel um einen Vibrator mit wiederaufladbarem Akku, muss dieser, genau wie eine Powerbank, unbedingt ins Handgepäck. In solchen Produkten sind in der Regel Lithium-Akkus verbaut, die aufgrund der Gefahr, sich bei Reibung oder Beschädigung selbst zu entzünden, im Aufgabegepäck gänzlich verboten sind. Auch Alkali-Mangan-Batterien (also zum Beispiel Typ AA oder AAA), die aus dem Gerät entnommen werden können, dürfen bei vielen Airlines nicht ins Aufgabegepäck. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltet ihr also jegliche Batterien im Handgepäck mitführen. Ein vibrierender Koffer kann schließlich ganz schnell einen Bombenalarm auslösen. Achtung: Bei vielen Fluggesellschaften gibt es ein Limit von zwei Ersatzbatterien, die mitgeführt werden dürfen. Sexspielzeug ohne Batterien, also zum Beispiel Dildos, Handschellen oder Ähnliches, kann ohne Probleme im Aufgabegepäck mitreisen und muss nicht im Handgepäck mitgeführt werden.
Merke: Bei Vibratoren und Co. auf Reisen kommt es also nicht auf die Länge, sondern auf die Batterie an.
Was muss bei einer Reise mit Sexspielzeug sonst noch beachtet werden?
Doch das richtige Verpacken des guten Stückes ist manchmal nicht die einzige Herausforderung, die bei einer Reise mit Sexspielzeug gemeistert werden muss. Nachfolgend habe ich weitere Tipps für euch, die es zu beachten gilt.
- Größe ist nicht alles: Achtung, zu große Vibratoren und Dildos können bei der Sicherheitskontrolle als Waffe eingestuft werden. Klingt zwar lustig, ist aber wirklich kein Scherz! Setzt im Urlaub also lieber auf handliche Spielzeuge, die keinerlei Risiko für die Flugsicherheit darstellen.
- Moral und Gesetze im Reiseland beachten: Wenn ihr an europäischen Flughäfen mit Sexspielzeug „erwischt“ werdet, ist das meist nur peinlich, führt aber zu keinerlei ernsten Konsequenzen. Werdet ihr hingegen in konservativen oder sehr religiösen Ländern mit Vibratoren oder ähnlichem ertappt, kann die Strafe durchaus auch härter ausfallen. Beispiele für solche Länder sind zum Beispiel die Vereinigten Arabischen Emirate oder Indien.Die Einfuhr von Sexspielzeug ist nicht in jedem Land erlaubt
Hier weist das Auswärtige Amt auf das Einfuhrverbot von pornografischem Material hin, was zwar nicht direkt dafür spricht, dass auch die Einfuhr von Sexspielzeugen in diesen Ländern verboten ist, doch solltet ihr unbedingt auf Nummer sicher gehen und auf den Seiten der jeweiligen Botschaften genauer nachsehen.
- Gleitgel ist eine Flüssigkeit: Die Handgepäckbestimmungen bezüglich der Flüssigkeiten schreiben vor, dass ihr nur 10 x 100 ml in einem durchsichtigen Beutel mit an Bord nehmen dürft, wenn ihr mit Handgepäck reist. Gleitgel ist eine Flüssigkeit und darf daher auch nur in entsprechender Menge mitgeführt werden.
Reisen mit Sexspielzeug?
Kommen wir noch einmal zum Szenario vom Anfang zurück, denn dieser für den Passagier äußerst peinliche Zwischenfall hat sich tatsächlich im Juni 2018 am Flughafen Berlin-Schönefeld zugetragen. Das Sexspielzeug wurde bei den Sicherheitskontrollen am Flughafen als vermeintlich gefährlicher Gegenstand identifiziert, was eine einstündige Sperrung von Teilen des Flughafens zur Folge hatte. Wie der oder die Betroffene mit dem Fall umgegangen ist, ist leider nicht bekannt, jedoch kann ich mir vorstellen, dass eine solche Situation so ziemlich zu den peinlichsten Dingen gehört, die einem passieren können. Schrecken euch solche Beispiele ab, sodass ihr gar nicht erst mit Sexspielzeug in den Urlaub fahrt oder seid ihr schon einmal (oder mehrfach) mit den pikanten Toys gereist und habt weitere Ratschläge? Mit meinen Tipps seid ihr nun jedenfalls gut auf die nächste Reise vorbereitet! Falls ihr noch nach dem passenden Urlaub sucht, könnt ihr euch in meinen zahlreichen Angeboten und Artikeln weiter inspirieren lassen. Viel Spaß beim Stöbern!